von oeffi » 2. Jan 2009 23:37
Lieber Saxwolf!
Schön, daß Du hier eine Ecke machen möchtest, wo man sich mit Deinen Gedanken beschäftigen kann...
Ich fange von hinten an:
Zitat Saxwolf: "Übrigstens ist es mir mittlerweile wurscht, was der Schenker Öffi nun richtig macht, oder nicht. Von sowas sollte man seine Entscheidungen nicht abhänig machen. Es zählt die Idee umzusetzen und sich an die 4 Sätze zu halten."
Das finde ich völlig richtig und grundlegend...
Ich glaube, wenn wir beide mal in Ruhe irgendwo zusammen wären, zusammen leben und reden und arbeiten würden, dann würden wir uns ausgesprochen gut verstehen können... Du weißt ja, daß ich Dich ganz herzlich eingeladen habe...
Dabei könnten wir auch über die anderen von Dir angesprochenen Dinge noch ausführlicher reden...
Nur kurz dazu:
* Deine Ablehnung der Vereine, weil es da auf "Kindergarten-Niveau" zugehe, hat zwar z.T. sehr begründete Anhaltspunkte. Z.T. wird da aber auch sehr solide gearbeitet und werden wertvolle Möglichkeiten (z.B. Trägerschaft für Projekte) geschaffen, und auch bzgl. idealistischer Aspekte geschieht manche gute "Bewußtseins-Bildung" (siehe z.B. Uwes Einsatz für "Gewaltfreie Kommunikation"...; Hardys Aufrechterhaltung der "die-schenker.net-Seite" seit einigen Jahren...)... Natürlich ist es auch möglich, Schenker-Projekte ohne Vereine zu schaffen und zu erhalten: Die meisten Schenker-Projekte waren lange und sind z.T. noch heute vereinsunabhängig ("Biotopia", "Meditopia", ein ganzes Stück weit aber auch der "Friedensgarten" und das "Haus der Gastfreundschaft"...)... "Moralische Nutzungsrechte" direkt von den Menschen vor Ort anerkannt zu bekommen, ist gewiß ein toller Weg... Wenn aber Geld und Grundbuch-Eintragungen usw. im Spiel wären, wäre es m.E. ein nach idealistischer Logik stimmigeres Bild, wenn ein Zusammenwirken von Verbündeten und Schenkern geschieht, als wenn die Schenker solche Dinge selbst machen würden...
* Natürlich ist die besondere Bewährungsprobe für gewaltfreies Teilen der Umgang mit schwierigsten und ärmsten Menschen. Man kann auch dabei der Gewaltfreiheit treu bleiben, wenn man sich die innere Disziplin erwirbt. Siehe Buddha, Jesus und Gandhi z.B.... Und die Frage ist ja, wie ausnahmslos man die Gewaltfreiheit vorleben sollte, wenn man die Menschheit diesbezüglich noch zum Aufwachen und zur Umkehr anstoßen möchte, so daß sie die Gewaltfreiheit quasi wie einen "Tabu-Wert" einhält...
Aber wenn Du Dich erstmal weiter als einen Verbündeten mit Schenker-Elementen verstehen magst, hast Du bzgl. praktischer Lebensgestaltung ja alle Möglichkeiten, auch zu gewaltsamer Verteidigung...
* Daß die Schenker sich um Schenker-Bewegung insgesamt (- um alle Projekte...-) kümmern müssen, heißt nicht, daß sie jemand von außen (mit Gewalt) dazu zwingen würde. Es geht einfach um eine Einsicht, wie man es auch gut am Beispiel eines Bauernhofes veranschaulichen kann: Wenn da jemand sagt "Ich kümmere mich nur um den Hühnerstall, der Rest ist mir völlig egal und kann auch zugrunde gehen!", dann ist er vielleicht als Verantwortlicher für den Hühnerstall geeignet, aber doch sicher nicht als Verantwortlicher für den ganzen Bauernhof... Nur darum geht es...
Aber auch da hat ein Verbündeter alle Freiheiten...
* Und bzgl. der Verwendung von Geld: Ist es nicht gerade bei der "Käuflichkeit" von Land ("Mutter Erde") wertvoll, wenn die Schenker da eine ganz gradlinige Radikalität vertreten und vorleben, sowas nicht mitzumachen und nur auf "moralische Nutzungsrechte" zu bauen?...
Und bei der Verwendung von Geld ist es wohl wieder, wie bei der Frage der Gewalt, die entscheidende Frage, wie drastisch bzw. radikal man sein sollte mit "Liebe statt Vergeldtung", um die Menschheit ausreichend zu Aufwachen und Umkehr bringen zu können... Was reicht, damit sich "Konsens-Gesellschaften geschwisterlichen Teilens" in der Welt durchsetzen können?...
Ich würde mich sehr freuen, in direktem Zusammensein mit Dir über solche Inhalte sprechen zu können...
Ich umarme Dich aus Löbau.
Dein öfi
Ich grüße das 'Natürliche (Göttliche) Licht' in Allen! global-love.eu
